WAZ 25.08.2015
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Unternehmen
Wirtschaft und soziale Einrichtungen kooperieren in Velbert
25.08.2015 | 12:00 Uhr


Stellten ihre Projekte vor (v.l.) Schwester Brigitte, Diakonie Bleibergquelle, Schulleiter Axel Hardtmann, Christliche Gesamtschule Bleibergquelle sowie Jörn Dreißigacker und Harry Kasper vom Freundes- und Förderkreis Suchthilfe. Foto: Alexandra Roth

Neviges. Acht gemeinnützige Unternehmen und Vereine nahmen an der Qualifizierungsreihe „Gute Sache Velbert“ teil. Sie kooperieren mit hiesigen Ungternehmen, die ihr Fachwissen bereitstellen.

Wenn soziale Einrichtungen und Vereine mit örtlichen Unternehmen zusammenarbeiten, dann haben nicht nur beide Seiten etwas davon, dann dient dies auch der „Guten Sache Velbert“. Dahinter steckt: Die Wirtschaft unterstützt soziales Engagement nicht mit Geld, sondern mit Fachwissen. In der Vorburg freuten sich jetzt die Teilnehmer von acht Einrichtungen über Zertifikate, die ihnen Bürgermeister Dirk Lukrafka überreichte.


Kommunikation verbessern

So bietet „Die Tafel“ ab Mitte September in der Filiale Neviges, Schaesbergstraße, wöchentlich einen Kochkurs an. „Wir möchten, dass jeder gesund kocht“, erläutert Tanja Högström vom Träger Diakonisches Werk im Kirchenkreis Niederberg e.V. Catering Linke stellt einen Koch zur Verfügung, die Lebensmittel kommen von Edeka Hundsrieser. „Es wird einen Männer,- und einen Frauenkurs geben“, so Tanja Högström weiter.

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Hintergrund
Die Reihe läuft auch in anderen Städten

„Gute Sache“ gibt es auch in anderen Städten, in Velbert wird die Qualifizierung umgesetzt von der Stadt Velbert und der Freiwilligen Agentur Velbert.
Das Programm, bei dem es nicht um Förderung, sondern um Kooperation geht, wird gefördert vom NRW-Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport. Es ist eine Initiative der Bertelsmann Stiftung, der Unternehmen Generali, KPMG, RWE und dem Unternehmensnetzwerk UPJ.
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Berufskolleg, Christliche Gesamtschule, Fachseminar für Altenpflege – gleich mehrere Einrichtungen unterhält das Diakonissen-Mutterhauses Bleibergquelle auf seinem weitläufigen Gelände. „Unser Ansatz war: Wir wollten gern die interne Kommunikation verbessern“, erklärt Axel Hardtmann, Leiter der Gesamtschule. Wertvolle Tipps gab es dazu von den Firmen Schulte Schlagbaum AG und Huf.

Pfiffig die Zusammenarbeit zwischen „Pro Mobil“, dem Verein für Menschen mit Behinderungen, und „Schley’s Blumenparadies“. Als Angang 2015 das Wohnhaus am Kostenberg fertig wurde – ein Holzhaus mit großer Dachterrasse – stellte sich die Frage: Wie könnte man diese Fläche gestalten? „Zur Einweihungsfeier stand im Gartencenter eine Art Hochzeitstisch, davon konnten Nachbarn etwas kaufen“, so Anke Walther von „Pro mobil“.

Weitere Beispiele: Der SKFM Velbert/Heiligenhaus (Sozialdienst katholischer Frauen und Männer) berät mit Unterstützung der Sparda Bank, wie man beispielsweise Überschuldung vermeidet. „Prima Kooperation“, freut sich Kirsten Sme, Koordination Ehrenamt. Das hätten auch Jörn Dreißigacker und Garry Kasper vom Freundes- und Förderkreis Suchtkrankenhilfe gern gesagt, der eine Zusammenarbeit mit Velberter Wohnungsbaugesellschaften angestrebt hatte. „Die Idee war, eine Beratung für Mieter mit Suchtproblemen abzuhalten“, erläutert Jörn Dreißigacker, Leiter des „Café Intakt“. Im Gegenzug hätte der Verein, langfristig gesehen, die Bereitstellung von Wohnraum begrüßt. „Zwei von drei Gesellschaften haben abgesagt, die dritte hat sich gar nicht gemeldet“, so Dreißigacker. Die Absage erfolgte mit der Begründung, es bestehe kein Bedarf. „Zu einer solchen Mieterstruktur kann man nur gratulieren“, bemerkt der Sozialpädagoge.

An der „Guten Sache Velbert“ nahmen außerdem teil: Der Verein „Flüchtlingshilfe Velbert und Projekt Deutsch lernen e.V.“, vertreten durch Dörte Frisch, die Kolping Kindertagesstätten, deren Idee der gesunden Ernährung Bozena Symalla vorstellte und der Verein „Velbert-in“ mit Hans-Jürgen Rauch.

Kathrin Melliwa