WZ 23.10.2011
http://www.derwesten.de/staedte/velbert/Velbert-dankt-seinen-guten-Geistern-id5190571.html

5. Ehrenamtsbörse:
Velbert dankt seinen guten Geistern
Velbert, 23.10.2011, Birgit Hölker-Schüttler

Velbert. Kirchen, Vereine, Verbände und Initiativen: Beinahe 100 ehrenamtliche Helfer präsentieren sich und ihre Arbeit in buntem Potpourri.

Einen Dreispitzhut wie Kapitän Hook, eine lange Seemannsoffiziersjacke und ein Piratenhemd mit Weste: So gekleidet eilt Alexandra Bongers durch die Räume des Forums Niederberg. Sie ist eine Repräsentantin der zirka hundert Vereine, Organisationen, Verbände, Kirchen und Initiativen, die heute bei der fünften Velberter Ehrenamtsbörse sich und ihre wichtige Arbeit präsentieren.

Als Liebhaberin von Fantasygeschichten gehört sie einer lockeren Gemeinschaft von Gleichgesinnten an, die sich nicht nur ihrem gemeinsamen Hobby, dem Lesen spannender Geschichten widmen wollten, sondern darüber hinaus auch anderen etwas Gutes tun möchten. „Wir laden bekannte Fantasyautoren zu Lesungen ein und spenden die Erlöse“, erklärt sie. Im letzten Jahr überreichte der Feldbrathi-Fantasy-Zirkel nicht nur das Geld an die Kinder im Klinikum Niederberg, sondern unterhielt darüber hinaus die kleinen Patienten mit Vorlesegeschichten, Gesang und Spiel. „In diesem Jahr liest für uns am 5. November Markus Heitz im Tanzhaus Kossmann um 19 Uhr, der Erlös geht an den Quellenhof der Bleibergquelle“, lud sie alle Interessierten ein.

Bunt wie ihr Outfit war auch die Vielfalt der übrigen Aussteller, die die Ehrenamtsbörse nutzten, um ihre Arbeit zu repräsentieren. Angefangen bei den großen Organisationen wie der Awo, der THW Helfervereinigung, dem Bundesverband Rehabilitation oder der Diakonie, über die vielen Selbsthilfegruppen für Organtransplantierte, Schlafapnoe oder Osteoporose bis hin zu den Vereinen, die sich für Kinder, psychisch Kranke oder den Tierschutz stark machen, bietet die Veranstaltung eine Plattform, um nicht zuletzt auch neue ehrenamtliche Unterstützer zu gewinnen.

„Wir müssen diesem Engagement mehr Bedeutung zu kommen lassen“, erläutert Timo Schönmeyer, 2.Vorsitzender des Vereins zur Förderung der ehrenamtlichen und freiwilligen Tätigkeit in Velbert, „der Bedarf an Kräften wächst, sei es in der Freizeitbetreuung von Senioren oder beim Nachhilfeunterricht in den Schulen, Freiwillige sind in vielen Bereichen wichtiger, denn je.“

Über mehr Unterstützung würde sich beispielsweise auch Streetworkerin Zoe Kempkes freuen. „Wir sind eine Kontakt- und Beratungsstelle für Menschen mit Suchterkrankungen. Ehrenamtliche Hilfe könnten wir zum Beispiel für unser Café Intakt an der Nevigeser Straße 3 gebrauchen. Vielleicht hat jemand Lust Spiele mitzuspielen oder als organisatorische Hilfe ein Kicker- oder Billardturnier zu organisieren.“

Immer schwieriger jemanden zu finden, der seine Freizeit opfert, um für andere da zu sein, findet es Doris Grünendahl, die zusammen mit ihrer Schwiegertochter den Verein für Velbert Kinder führt. „Wir freuen uns, die Börse nutzen zu können, um beispielsweise auf unsere Weihnachtsbaumaktion oder den Kinderkarneval hinzuweisen“, erklärt Elke Grünendahl, „somit sparen wir uns das Geld für die Werbung und können es gleich in die Aktivitäten investieren.“

Angestoßen wird am Stand von Terres des Hommes: „Wir feiern unser 30-jähriges Bestehen hier in Velbert“, erläutert Sprecherin Renate Surminski. „Wir fänden es schön, wenn wir hier heute neue Leute kennen lernen würden, die uns beispielsweise beim aktuellen Straßenkinder-Schulprojekt unterstützen möchten.“ Informationen zu dem Projekt, bei dem Kinder aufgefordert werden, in die Haut eines Straßenkindes zu schlüpfen, gibt es unter der Nummer 0 20 51/6 39 13.

Wer Probleme hatte bei dieser Vielfalt der Angebote, dass für sich passende Engagement zu finden, konnte sich gleich am Forumseingang bei der Freiwilligen Agentur Velbert beraten und gegebenenfalls vermitteln lassen.