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Ehrenamt - ein guter Vorsatz

Die Freiwilligen Agentur zieht eine zufriedenstellende Bilanz für 2012.

Vorlesepaten sind in Kitas und Schulen gefragt

 

Velbert. Das Ehrenamt ist vor allem weiblich: Diese Bewertung darf man nach einem Blick in die Statistik vornehmen. Und auch Timo Schönmeyer bestätigt: „Rund 65 Prozent der in der Freiwilligen Agentur registrierten Aktiven sind Frauen“, sagt der Chef der Agentur und Ehrenamtsbeauftragte der Stadt Velbert. Rückblickend zieht er eine positive Bilanz für das zurückliegende Jahr.

Die Freiwilligen Agentur Velbert ist in diesen Tagen seit mehr als siebeneinhalb Jahren seit der Eröffnung im Juni 2005 erfolgreich bei der Vermittlung und Beratung zwischen Bürgern und Vereinen tätig.

Insgesamt sind seit Bestehen der Agentur bereits mehr als 600 Bürger in eine ehrenamtliche Tätigkeit in einem Verein oder in eine gemeinnützige Organisation vermittelt worden. „Interessierte Bürger können zurzeit aus rund 150 verschiedenen ehrenamtlichen Tätigkeitsangeboten auswählen“, merkt Schönmeyer an.

Die meisten Ehrenamtler sind 55 Jahre alt und älter

400 Freiwillige sind zurzeit in der Agentur registriert. „Der Durchschnitt der Aktiven ist 55 Jahr alt und älter“, weiß Schönmeyer. 90 Ehrenamtler sind 2012 in Ehrenämter vermittelt worden. Die Bereiche, in denen sie eingesetzt werden, sind konstant. „Der Schwerpunkt der Tätigkeiten liegt seit Jahren in den Bereichen der Betreuung“, sagt Schönmeyer im WZ-Gespräch. Da geht es um Seniorenbesuche ebenso wie Tätigkeiten für Kinder: Hausaufgabenbetreuung fordert Ehrenamtler genauso wie Vorlesepatenschaften und andere Unterstützung in Kindertagesstätten.

Die Agentur hat zudem seit Oktober 2009 bereits rund 400 Ehrenamtskarten ausgestellt. Nähere Informationen zur Ehrenamtskarte NRW und zu den Voraussetzungen können auf den Internetseiten der Agentur Velbert nachgelesen werden.

Die Nachfrage nach der Ehrenamtskarte, räumt Schönmeyer ein, „könnte größer sein“. Zwar würden regelmäßig neue Karten ausgestellt – bis zu zehn im Monat –, „die Mehrzahl der ausgestellten Karten ist aber inzwischen eine Verlängerung“. Um eine solche Karte erhalten zu können, muss der Velberter sich seit mindestens zwei Jahren fünf Stunden in der Woche ehrenamtlich engagieren. Inhaber der Ehrenamtskarte können zum Beispiel kostenlos ins Schloss- und Beschlägemuseum, erhalten Rabatt bei der Volkshochschule, in den Bädern der Stadt und für Karten für Veranstaltungen der KVBV

Die Stadt gibt Infos auch im Internet

Schönmeyer stellt daher fest, dass „immer noch viele Menschen fehlen, die sich bereit erklären, einen kleinen Teil ihrer Freizeit ehrenamtlich einzusetzen“. Er appelliert daher, die guten Vorsätze für das neue Jahr in einem Ehrenamt zu verwirklichen: „Freiwillig, ehrenhalber und mit dem guten Gewissen etwas Sinnvolles für die Gemeinschaft zu tun,“ sagt er.

Die Freiwilligen Agentur ruft die Bürger auf, sich unverbindlich im Büro der Agentur (Thomasstraße 1a in den Rathaus-Arkaden) oder auf der Internetseite über das vielfältige Spektrum ehrenamtlicher und freiwilliger Tätigkeit zu informieren.

 

Kommentar: Die U 50 ist gefragt

 

Diese Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Mehr als 600 Ehrenamtler sind in den vergangern Jahren vermittelt worden. Sie leisten wichtige Arbeit – in der Betreuung von Senioren und Kindern gleichermaßen zum Beispiel.

Ihr Einsatz ist bedeutsam, denn sie springen vielfach dort ein, wo die öffentliche Hand es aus finanziellen Gründen nicht mehr leistet. Ohne Ehrenamt geht nichts. Was auffällt: Es sind vor allem Ältere, die sich engagieren. Auch hier wäre ein demografischer Wandel erstrebenswert: Auch die Generation U50 könnte sich mehr einbringen.