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Familienpatin schenkt junger Mutter etwas freie Zeit

Hannelore Hoffmann (64) passt als ehrenamtliche Helferin der Diakonie einmal in der Woche auf den kleinen Luca auf.

Familienpaten babysitten als ehrenamtliche Helfer der Diakonie.

 

Velbert. Studieren, den Haushalt schmeißen und dann auch noch ein Kind versorgen – das ist nicht immer leicht. Und Zeit zum Durchatmen gibt es kaum für Silke Müller. „Da kommen eigene Interessen oft zu kurz“, sagt die 28-jährige alleinerziehende Mutter, die vor fünf Monaten ihren Sohn Luca zu Welt brachte (Namen von der Redaktion geändert).Der Kleine stellt seitdem das Leben der Langenbergerin auf den Kopf und fordert ihre ganze Aufmerksamkeit.

Aber auf ein wenig Freizeit wollte sie nicht verzichten. Gerade das Schwimmen, das schon lange ihr Hobby ist, hatte sie vermisst.

 

Großer Bedarf: Weitere Paten werden dringend gesucht

Und seit neuestem kann die 28-Jährige wieder ihre Bahnen ziehen. Denn einmal in der Woche kommt Familienpatin Hannelore Hoffmann für eineinhalb bis zwei Stunden nach Langenberg. „ Wir spielen dann zusammen oder ich bin einfach da und passe auf Luca auf, bis die Mama wieder zurück ist“, sagt Hoffmann.

Die 64-Jährige ist eine von aktuell acht Familienpatinnen in Velbert. Aber die Freiwilligenagentur und die Diakonie Niederberg sind händeringend auf der Suche nach mehr Ehrenamtlern. „Der Bedarf ist groß“, sagt Heike Raschegewski, Koordinatorin bei der Diakonie.

Bei ihr melden sich Familien, die Hilfe im Alltag benötigen, bei Behördengängen Unterstützung brauchen oder „einfach auch einmal eine kinderfreie Zeit in der Woche haben wollen, um eigenen Interessen nachzugehen“, sagt sie.

So wie Silke Müller. Sie hat Familienpatin Hannelore Hoffmann vor etwa sechs Wochen kennengelernt. Vorher hatte sie Kontakt zur Diakonie aufgenommen. „Ich hatte in der Zeitung von dem Angebot erfahren und dachte: Das ist genau das Richtige“, sagt die Mutter.

Hannelore Hoffmann wiederum wollte sich ehrenamtlich engagieren, um ihre freie Zeit als Rentnerin sinnvoll zu nutzen. „Nur zu Hause sein und nichts tun, ist nichts für mich. Außerdem gibt es ja viele Familien, die Hilfe brauchen. Und ich bin alleinstehend. So kann ich auch Sozialkontakte pflegen“.

Bei einem Kennenlerntreffen wird geklärt, ob die Chemie stimmt

Hannelore Hoffmann und ihr Schützling Luca sind zunächst bei einem Kennenlerntreffen auf Tuchfühlung miteinander gegangen. Das ist bei jeder Familie und Patin so. „Wir wollen, dass beide Seiten sich gut kennenlernen. Es muss halt auch passen zwischen beiden“, sagt Raschegewski.

Bei Hannelore Hoffmann, und Silke Müller passte es auf Anhieb. „Ich habe einfach immer ein gutes Gefühl, meinen Luca bei Frau Hoffmann zu lassen“, sagt die 28-Jährige.