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Ehrenamt
Jägers aus Velbert arbeiten seit 40 Jahren für Gotteslohn 06.12.2014 | 06:00 Uhr

Bingospiel, Karstadt, Kerzenzauber, Selbsthilfe, und , und, und: Doris und Lothar Jäger engagieren sich immer wieder gerne für andere Foto: Detlev Kreimeier

Velbert. Zum Internationalen Tag des Ehrenamts berichtet das Ehepaar Jäger von seinem Engagement.Die Freiwilligen Agentur koordiniert die guten Taten von insgesamt 942 Velbertern.

Bingo, Tombola, Geschenke einpacken. Alles für einen guten Zweck. Das Ehepaar Jäger engagiert sich bereits seit den siebziger Jahren ehrenamtlich.

„Angefangen hatte es damals bei Karstadt. Da haben wir an den Adventswochenenden Geschenke eingepackt und zwar von Ladenöffnung bis Feierabend.“ Damals ging der komplette Erlös noch an die Jugend des Schützenvereins, in dem Lothar Jäger Vorsitzender war. Doch der Nachwuchs wurde weniger und Jägers war schnell klar, dass sie sich fortan für die Kinderklinik einsetzen. Mittlerweile sind sie Mitglieder im Förderverein.


Engagement ist selbstverständlich
„Wir richten jeden Monat eine Tombola aus und seit zwölf Jahren machen wir auch den Bingonachmittag.“ Diese Idee kam Lothar Jäger durch seine Schwiegermutter, die allein am Tisch saß. „Da können die Senioren gesellig beisammen sein.“ Jäger findet, dass sich in Velbert reichlich engagiert wird. „Doch es können natürlich nie genug Ehrenamtler sein.“ Sich sozial zu engagieren ist wichtig, „das sollte schon dabei losgehen, dass die Kinder durch Mithilfe im Haushalt sensibilisiert werden.“

Für Jägers ist es selbstverständlich, für andere da zu sein. Selbst im Urlaub können der 73-Jährige und seine ein Jahr jüngere Frau nicht untätig bleiben. „Wir bringen immer reichlich Bastelsachen für die Kita in unserem ägyptischen Hotel mit.“

Doch vieles macht das Ehepaar auch nebenbei – „wir können einfach nicht nein sagen und wenn es irgendwie in unseren Terminkalender passt, dann sind wir auch mit dabei.“

Timo Schönmeyer, zweiter Vorsitzender der Freiwilligen Agentur Velbert, sagt: „Der Großteil der Ehrenämter ist im sozialen Bereich, zum Beispiel Familien- oder Ausbildungspatenschaften.“ Unbeliebter hingegen seien die Funktionsämter von Vereinen, „Schatzmeister, Beisitzer, Kassenwart. Da fehlt einfach der Nachwuchs. Denn eigentlich sollten diese Ämter vereinseigen besetzt werden.“ Er weiß, dass das Interesse am Ehrenamt jahreszeitbedingt schwankt. „In der Vorweihnachtszeit bis Mitte Januar ist der Zulauf besonders groß. Da denkt man eben nicht nur an sich, sondern auch an das Leid anderer Menschen und wie man sich dauerhaft engagieren kann.“ Im Frühjahr, wenn dann die Tage länger und freundlicher werden, „gibt es wieder vermehrt Anfragen, weil man dann auch vieles draußen machen kann.“


Isabel Nosbers